Es ist ja interessant, auf der einen Seite kommt man glücklich, aber auch völlig erschöpft nach der gefinishten Langdistanz 2014 ins Ziel und denkt sich, sobald man wieder fähig ist klar zu denken, „das war schon Wahnsinn“, aber eben teilweise schon auch die Hölle. Aber irgendwie zieht einem die Hölle doch auch an und irgendwann bist du bereit zu sagen, „ja, ich will da noch einmal durch“.
So sollte es am 26.6.2016 wiederholt zu einem langen Tag nach Kärnten gehen – Ironman Austria 2016!
Und ja, es waren Gedanken dabei wie, „wird es wie beim 1. Mal, werde ich 2016 stärker sein, ist es möglich dass ich die Sache unterschätze, …?“
Aber eines vorweg, auf all diese Fragen gab es um 18.21 Uhr eine positive Antwort.
Für mich ging es um 7.00 Uhr auf die 3,8km Schwimmstrecke, die ich gefühlsmäßig und auch zeitlich 2014 eleganter und schneller im Griff hatte, aber der Gedanke, hier Zeit liegen gelassen zu haben, blieb nicht lange aufrecht und wurde sehr gut unterdrückt.
Dem Schwimmen folgend ging es auf die 180km Radstrecke durch das schöne Kärnten (zwei 90km Schleifen), die ich wiederum im Vergleich mit 2014 doch leichter absolvierte. Und auch wenn ich der festen Meinung bin, dass an einem solch besonderen Tag Zeiten keine übergeordnete Rolle spielen sollen, sondern der Sport und die körperlich, wie auch geistig gebrachten Leistungen jedes Einzelnen im Vordergrund stehen müssen, hat es mich doch gefreut, die 180km mit 1.600hm mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit über 30km/h absolviert zu haben.
Nach einem kurzen Toilettenbesuch in der 2. Wechselzone ging es auf zum Laufen und damit in den Marathon. Und wie 2014 sollte es der emotionale Oberhammer werden. Unglaubliche Unterstützung von Zuschauern, Freunden die mit dir mitfiebern und dir den gesamten Tag und das ganze Wochenende zur Verfügung stehen, damit du deine Blödheit leben kannst, sind schon was ganz besonderes und ich denke, die Personen die hier gemeint sind, werden es beim Lesen der Zeilen wissen und ich sage auch – fühlt euch geküsst, ihr seid die BESTEN!!!
Und so lief ich und lief ich und lief ich, kämpfte mich durch harte Momente und flog durch die Guten, fühlte mich stark, aber teilweise auch schwach und fightete wie ein Löwe und besonders die letzten 10km bewegten sich tatsächlich am Limit, was Kraft und Kondition betrifft. Weil was Emotion betrifft, sollten besonders die letzten 3-4km wieder ganz Besonders werden. Und viele Dinge waren mir plötzlich so nahe. Geliebte Menschen, denen es im Moment schlecht geht waren da und gaben Kraft, die ich hoffentlich auch wieder zurückgeben kann. Menschen die mir wichtig sind und an dem Wochenende nicht an der Strecke sein konnten, waren so unglaublich nahe, gaben Energie und pushten mich weiter – Meter für Meter für Meter …!!!
Und so wurde der Zielkanal genau wie 2014 zum Mega-Erlebnis und wie ich schon damals sagte – “der Moment wo du glaubst, du kannst fliegen!!!“
EIN UNGLAUBLICHER TAG!!! FORZA!!!
Daten:
Swim 3,8km: 1.14.27
T1: 7.04
Bike 180,1km: 5.52.21
T2: 10.20
Run 42,2km: 3.56.55
TOTAL: 11.21.17