Das war sie also, unsere Challenge!!!
Vor Jahren hat es mit einer Idee begonnen. Mit einer Idee, geboren bei einem Rombesuch als Alex (meine Frau) und ich die Piazza del Popolo besuchten und mit unseren Gedanken in die Vergangenheit schweiften und uns vorstellten, was für ein gigantisches Erlebnis es gewesen sein muss, vor mehreren Jahrhunderten als Pilger aus dem Norden kommend, über diesen imposanten Platz in die geistige Metropole Rom einzuziehen. Recht rasch war die Vision da, in irgendeiner Form diesen Platz, als Endpunkt einer Radreise zu würdigen.
Irgendwann haben wir dann begonnen diese Idee in Wien zu thematisieren und dann wurde die Planung immer konkreter. Teilnehmer haben sich gefunden, eine Route wurde geplant, ein Begleitfahrzeug inkl. Fahrerin organisiert, Quartiere wurden gebucht und alle weiteren Einzelheiten (Rad-Ersatzteile, Tourtrikots, …) aufgestellt.
Im Rahmen dieser Planung hat sich für unser Team (6 Fahrer + Supporter) irgendwann auch die Frage gestellt, ob man dieses Projekt und Abenteuer nicht auch sinnvoll nutzen könne, um einer guten Sache zu dienen. Damit war neben der Challenge auch die Charity Seite geboren. Wir lernten über einen Freund Steffi kennen, die seit ca. 18 Monate im Rollstuhl sitzt und neben jeder menschlichen Zuneigung natürlich auch finanzielle Unterstützung benötigt und damit war unser Ziel klar >> soviel Geld wie möglich für Steffi zu sammeln.
Sehr schnell stellte sich heraus, dass diese Charity Seite eine hoch interessante Geschichte wurde, die uns sowohl in der Planung als auch in der sportlichen Vorbereitung viel Kraft gab, weil wir eben wusste, wofür wir das tun!
So vergingen die Wochen mit den Vorbereitungen im Vorfeld des 1. Mai (Beginn der Challenge) wie im Flug und der Tag der Abfahrt kam rasch näher.
Am 1. Mai ging es also los und das Schloss Schönbrunn sollte der Ort unserer Abfahrt sein.
Von Familie und Freunden wurde uns ein toller Abschied bereitet und es folgte die erste Etappe. Es war schon ein besonderes Gefühl, wenn man die ersten Tritte macht und weiß, dass man jetzt lange unterwegs ist und einige Tage am Rad vor sich hat und nicht weiß, wie alles enden wird. Viele organisatorische Dinge werden dann plötzlich unwichtig und man konzentriert sich auf das wesentliche – das Treten!!! So hat uns auch das Wetter in den letzten Tagen vor der Abfahrt sehr beschäftig, diese blieb uns in Wirklichkeit die ganz Tour treu und wir hatten gute Bedingungen, allerdings wussten wir auch mit dem ersten Tritt, es ist jetzt ohnedies egal, wir müssen es nehmen wie es kommt.
Und so radelten wir eine Etappe nach der Anderen, erlebten super Landschaften (Lesachtal, Dolomiten, Apenninen, Toskana, …), sahen den Schnee (Passo Giau), die Sonne (ab der Po-Ebene) und das Meer (Orbetello), erlebten harte Anstiege (Monte Grappa), verfluchten unseren Hintern (besonders in der Po Ebene, darum dürfte sie so heißen), quälten uns über lange Etappen (Toskana), tranken die besten Biere (z.B. kühles Dosenbier aus dem Supermarkt, nach der langen Toskana Etappe), hatten schöne gemeinsame Abende und da und dort auch Meinungsverschiedenheiten. Aber wir kamen weiter und setzten uns Tag für Tag wieder auf das Rad und waren verblüfft, dass es nach ein paar Kilometern einfahren, doch wieder ganz gut ging, wenngleich die Kräfte doch immer weniger wurden und die Anstiege immer mehr weh taten! Und wir spürten auch, die Ewige-Stadt kam immer näher und unsere Rad-Leidenschaft und die tollen Landschaften machten es uns leichter, in diesen harten Situationen nicht aufzugeben.
Am 12. Mai sollte es dann soweit sein und wir durften Rom erreichen und in diese traumhafte Stadt einradeln. Ein letztes Athleten-Bier knapp vor der Piazza del Popolo war unser gemeinsames Anstoßen auf unsere sportliche Leistung und die Markierung, dass wir es geschafft haben. Nach dem kurzen Stopp ging es dann endgültig auf die Piazza, wo wir im kleinen aber sehr feinen Rahmen empfangen wurden und nun diesen ganz besonderen Platz gebührend genießen konnten!!!
Rückblickend betrachtet waren wir glücklich von Stürzen, Krankheiten, Pannen, Wetterstürzen, … verschont geblieben zu sein und eine traumhafte Route erwischt zu haben, die uns gelegentlich den Atem genommen hat (nicht nur aufgrund der sportlichen Herausforderung), weil sie so schön war und wir so dankbar waren, dieses Projekt erleben, umsetzen, genießen und finishen zu dürfen!
Ich denke es wird nicht die letzte Fahrt gewesen sein …
Ein besonderer Dank gilt an dieser Stelle allen die uns geholfen haben: Familie, Freunde, Sponsoren, … – es ist nicht selbstverständlich, was ihr für Steffi und uns getan habt – wir sind sehr froh und stolz, dass es euch gibt!!!
Etappen Wien – Rom | ||||
Datum | km | hm | Von | Nach |
01.05.15 | 175 | 1.244 | Wien | Leoben |
02.05.15 | 190 | 1.574 | Leoben | Villach |
03.05.15 | 147 | 2.070 | Villach | Sillian |
04.05.15 | 140 | 3.031 | Sillian | Fiera di Primiero |
05.05.15 | 160 | 1.816 | Fiera di Primiero | Teolo |
06.05.15 | 170 | 651 | Teolo | Castel San Pietro |
07.05.15 | 136 | 2.154 | Castel San Pietro | Florenz |
08.05.15 | Ruhetag | |||
09.05.15 | 151 | 2.809 | Florenz | Castelnuovo |
10.05.15 | 172 | 2.036 | Castelnuovo | Orbetello |
11.05.15 | 143 | 2.008 | Orbetello | Viterbo |
12.05.15 | 103 | 1.032 | Viterbo | Rom |
Gesamt | 1.687 | 20.425 |