Wenn sich der Sommer zu Ende neigt, bedeutet das auch immer, dass die Triathlonsaison in Österreich langsam in die Zielgerade biegt. Eine der Veranstaltungen die diesen Saisonausklang begleitet, ist jährlich der Halbironman (1,9/90/21,1) Zell am See Kaprun.
Wenn man die Region kennt, dann weiß man aber auch, das kann um diese Jahreszeit schon sehr kühle Temperaturen bedeuten. Dies sollte aber heuer ganz anders sein. Eine Schönwetterphase bescherte uns wirklich hohe Temperaturen (jenseits der 30 Grad) und damit einen echt heißen Wettbewerb.
Für mich stand das Wochenende leider unter nicht wirklich guten Vorzeichen, kämpfe ich doch die letzten Wochen mit meiner linken Laufprothese, bei der der Schaft nicht zu 100% passte und ich damit immer nach wenigen Lauf-Kilometern mit Schmerzen zu tun hatte.
Trotzdem gab es nichts zu raunzen und der Tag wurde in Angriff genommen.
Mit einem Rolling Start ging es in einen Bewerb, bei dem schon das Warten bei hohen Vormittagstemperaturen (Startzeit 11.00 Uhr) im Neoprenanzug zum Ersten richtigen Härtetest wurde. Das Schwimmen im kristallklaren Zeller See war wie immer das reinste Vergnügen, wenn auch bei mir etwas langsamer als 2015, aber gut, dieses Schwimmdefizit zieht sich nun schon durch die gesamte Saison.
Das Radfahren zeichnete unglaubliche Hitze aus, welche sich besonders am langen Anstieg auf den Filzensattel bemerkbar machte und man eben genau dort ordentlich Körner lassen musste, was den weiteren Rennverlauf schon kennzeichnen sollte und so finishte ich den Radsplit mit 3.13.51h.
Dann kam das Laufen entlang des herrlichen Zeller Sees. Da war die Nervosität schon spürbar bei mir, weil ich eben nicht wusste, wie es an diesem Tag in der Laufprothese gehen sollte. Leider stellte sich recht bald heraus, dass es ehrlicherweise schrecklich werden sollte. Schmerzen von Beginn bis Ende, nach 3 km dem Aufgeben sehr nahe, dann kurz die Prothese ausgezogen und eine Kleinigkeit geändert, was zumindest das Weiterlaufen möglich machen sollte. Bis km 10 waren die Schmerzen extrem, die 2. Hälfte ging es etwas besser, aber von brauchbar noch immer weit entfernt. Somit entwickelte sich der Wettkampf zur Willensleistung unbedingt ins Ziel kommen zu wollen, die Zeit wurde relativ bald relativ unwichtig.
Nach 6.09.44 (Laufzeit 2.03.31) war es dann soweit und ich durfte trotz allem eine schöne Finishline erleben und auch wenn in Wirklichkeit an diesem Tag viel schief ging und besonders die Schmerzen die Sache nicht wirklich lustig machte, war es doch spannend zu sehen, was alles geht, wie man Schmerzen unterdrücken und seinen Kopf überlisten kann.
Somit heißt es jetzt, Laufprothese wieder in den Griff bekommen, damit der Athen Classic Marathon am 13.11.2016 wieder zum Genuss-Projekt wird!!!
FORZA!!!
Ergbnis:
Swim (1,9km): 0.36.40
T1: 0.06.43
Bike (90,1km): 3.13.51
T2: 0.08.59
Run (21,1km): 2.03.31
TOTAL: 6.09.44