Auf den Spuren meiner ersten Halbdistanz …

 

2010 habe ich an dieser Stelle meinen 1. Halbironman gefinisht.

Ich kann mich noch erinnern als ob es gestern gewesen war.

Warum?

Weil es für mich ein mega Erlebnis war. Es war damals und besonders rückblickend betrachtet soviel mehr als ein einzelner Wettbewerb. Es war die Krönung vieler anderer Aktivitäten. Nicht nur der Höhepunkt nach hartem Training und einer großen mentalen Leistung, die ich mir damals noch nicht so richtig vorstellen konnte, sondern auch ein so wichtiger Schritt in meinem Leben und in meiner Entwicklung.

Das besondere an dem Erlebnis war auf der einen Seite natürlich der Tag selber und die Tränen, an die ich mich noch so gut und so gerne erinnere, die ich auf den letzten Streckenabschnitt neben der Traisen vergossen habe. Auf diesen letzten Kilometern, als mir klar wurde, dass ich es schaffen und das ich in wenigen Minuten die Ziellinie überschreiten werde und ein Projekt beende, von dem ich nicht immer überzeugt war, dass ich es wirklich schaffen kann.

Aber das war nur die eine Seite.

Viel größer war diese Selbstbestätigung, die ich durch diesen Tag im Frühjahr 2010 erfahren durfte. Diese Bestätigung, die mir so extrem viel gegeben und mich soviel gelehrt hat. Diese Bestätigung was alles möglich ist, dass du alles erreichen kann, trotz suboptimaler Voraussetzungen, wenn man es will und wenn man bereit ist dafür über Grenzen zu gehen. Grenzen, die man sich sehr oft selber setzt, aber auch Grenzen die dir von deinem Umfeld, oftmals unbewußt und nicht bösartig,  gesetzt werden.
Dieses verstehen Lernen, was Leidenschaft bedeutet und wie sehr sie Leiden schafft, die man aber aufgrund ihrer Größe gerne bereit ist zu ertragen, um dann irgendwann an einem ganz besonderen Punkt in seinem Leben anzukommen.

Es war für mich ein ganz großes Statement, das ich für mich selber gesetzt habe und das mir erst in Folge in seiner ganzen Tragweite bewusst wurde.

Und so war dieser Tag tatsächlich eine besonderer Punkt in meinem Leben. Ein Punkt an dem ich nicht nur in St Pölten eine Ziellinie überschritt, sonder vielmehr in meinem Leben eine ganz bedeutende Grenze durchbrach, die mir die Jahre davor sehr viel an Einschränkung gebracht hat und die ich in diesem Moment förmlich sprengte und tatsächlich in Folge viele Dinge in meinem Leben, die in ganz konkreter Verbindung mit meiner körperlichen Einschränkung oder einfach Behinderung stehen, viel entspannter sehen konnte und diese Grenze für immer hinter mir ließ.

Es war auch der Zeitpunkt als ich zu verstehen begann, warum gewisse Dinge sind wie sie sind und das es gut ist, wie es ist, weil es anders gar keinen Sinn machen würde.

Also tatsächlich ein großer und wichtiger Tag und sich acht Jahre danach wieder auf dessen Spuren begeben zu dürfen ist gleichermaßen schön wie bewegend und so wurde auch der 70.3 St Pölten 2018 ein schöner und beeindruckender Event und ließ in mir die Vorfreude auf den 1.7.2018 – Ironman Austria (Klagenfurt) steigen und er lies mich auch diese eine ganz besondere Träne am letzten Laufkilometer genießen – weil sie einfach nur eine schöne Träne war.

Klagenfurt ich komme – FORZA

27.5.2018, 70.3 St Pölten (Halbironman)
1,9km swim: 40,03min
90km bike: 3.13.03h
21,1km run: 1.47.29h
T1: 6.37min
T2: 7.19min