1. Blog (18.05.2017)
Am 20.5 um 10.00 Uhr setzt sich der Tross in Bewegung und die ersten Tritte Richtung Barcelona passieren. Die ersten Tritte einer langen Reise, die viel von Vorfreude begleitet werden, aber auch von Anspannung, Aufregung und einem gewissen Schub an Ungewissheit!
Aber der Reihe nach!
Nach unserer CCC Wien-Rom 2015 haben wir uns relativ rasch dazu entschieden, dass eine Wiederholung unseres Projektes her muss. Eine Wiederholung mit neuem Ziel und neuem Charity Projekt. Auf dem Weg dieser Planung haben wir die Familie Puschitz kennen gelernt, die im Sommer 2016 ihren Vater und Ehemann verloren haben und neben den seelischen Schmerz, auch vor finanziell fast unüberwindbaren Herausforderungen stehen. Der absolute Wunsch, dieser liebenswerten Familie von einem Bergbauernhof in Arriach (Kärnten) helfen zu wollen.
Die Zieldestination Barcelona ergab sich wohl aus der Sehnsucht die Alpen von Ost nach West vollständig zu überqueren und dem Wunsch an einer der schönsten Küstenstädte zu finishen.
Es folgt eine gut 18 monatige Planung von Route, über Quartiere, bis hin zu Sponsoren- und Unterstützern. Eine Phase die immer mehr an organisatorischer und sportlicher Vorbereitung benötigt, als man zu Beginn glaubt. Aber wir haben es geschafft und soweit alles hin bekommen um perfekt in diesen 20.5.2017 zu starten.
Und es war gut, dass es nun endlich losging und wir unsere lange Reise bei starkem Westwind beginnen durften.
Richtung Westen verliesen wir Wien, um uns über die Voralpen nach Arriach, dann über Osttirol nach Südtirol, weiter in die Lombardei, das Piemont, über die französischen Alpen, durch die Provence, in die Pyrenäen und schließlich nach Barcelona durch zu kämpfen. Und ja, schon die ersten Tagen zeigten uns, es ist wunderschön in Europa, aber es ist auch ein Kampf. Unzählige Pässe waren hinauf zu klettern, was schön ist, aber schon auch Kraft kostet. Somit wurde es zum Wechselbad der Gefühle, zwischen Anstrengung und Atemlosigkeit aufgrund der Schönheit der Alpen.
Aber wir haben schon zu Beginn niemals unser Ziel aus den Augen verloren, waren bis zu einem gewissen Grad sehr fokussiert in dem was wir taten und wussten eben immer, wohin es geht. Ich denke, dass muss dann wohl auch so sein, auch wenn Spaß und Abenteuer dabei sind, musst du schon wissen, was du an diesen 20 Tagen willst und das es sich lohnt Entbehrungen hinzunehmen. Wie heißt es doch so schön „Leidenschaft schafft Leiden“ und genau das leben wir aktuell Tag für Tag. Aber das schön ist, wir spüren schon, dass es was großes wird, sowohl sportlich, als auch Charity seitig und dieses Gefühl, dass es einfach sinn macht treibt und an!!!
2. Blog (26.5.2017)
6 Tage ist es jetzt her, als wir uns Richtung Barcelona aufgemacht haben, um die Familie Puschitz aus Arriach (Kärnten) auf ihrem schweren Weg nach dem Verlust des Vaters/Ehemann finanziell zu unterstützen, um auf unseren Rennrädern ein bisschen mehr über uns selber zu erfahren und einen Kontinent zu durchfahren, der an Schönheit fast nicht zu übertreffen ist.
Über 830km und über 12.000hm haben wir bis dato hinter uns gebracht und somit zirka ein 1/3 der Tour erfolgreich zurückgelegt. Wir haben Landschaften durchquert, die uns vor Schönheit den Atem geraubt haben. Aber wir haben uns auch Kehr für Kehre die verschiedensten Pässe hinauf gequält, was uns auch den Atem geraubt hat, aber erst wenn du auf so einer Passstraße unterwegs bist (bisheriger Höhepunkt war sicher das Stilfserjoch 2.757hm, 48 Kehren) und du das Gefühl hast, der Anstieg nimmt kein Ende, dann bist du angekommen. Dann ist der Zeitpunkt, an dem du den Kopf so herrlich frei bekommst, weil es nur noch wichtig ist, oben anzukommen und alle anderen Dinge für einige schöne Moment in den Hintergrund treten und du, dein Körper und dein Geist nur noch mit dem simplen Gedanken – Tritt für Tritt den Pass entgegen – beschäftigt sind.
Wenn du dann noch von einer derartig schönen Natur begleitet wirst, dann kannst du auch als Leser nachvollziehen, was es bedeuten und wie es sich anfühlt, wenn du ankommst und weißt – ICH BIN OBEN!!!
Da ist es natürlich besonders schön, dass wir mit unserer Aktion eine Familie unterstützen dürfen, die sich auch auf diesem Weg nach oben befindet. Vielleicht ist sie aktuell erst bei Kehr 1 oder 2, aber sie wird ganz sicher oben ankommen und an dieser Stelle eine Starthilfe sein zu dürfen, dass macht uns besonders stolz.
3. Blog (21.6.2017)
Am 8.6.2017 war es also soweit, wir haben, nach nicht immer einfachen Streckenabschnitten, die gepflastert von steilen Passstraßen und ewigen Geraden waren, die Stadtgrenze Barcelona nach guten 2.400km und guten 30.000hm überfahren. Das war dann schon ein besonderer Moment, wenn du so lange unterwegs bist, viel gesehen und erlebst hast, dich oft quälen musstest, viele Monate mit Organisation und Vorbereitung verbracht hast und dann am Ziel stehst. Richtiggehend ein nicht ganz realer Moment, der schon einige Minuten benötigt, um so richtig bewusst zu werden. Aber das sind schöne Minuten, in denen soviel wiederkehrt und die erbracht Leistung wie ein Film vor dir abläuft. Es ist halt was besonderes, eine Ziellinie zu überschreiten, um welcher Art von Zielen es sich auch immer handelt und einen stolzen Blick zurück zu werfen und nochmals gedanklich zu durchleben, was alles war.
Und so lagen wir uns in den Armen vor der Sagrada Familia und liesen die bösen Worte der Parkwächter an uns abprallen, die uns lautstark darf hinwiesen, dass hier das Radfahren nicht erlaubt ist.
Das wohlverdiente Bier lies uns diesen Nachmittag noch besser genießen und in Erzählungen schwelgen, was den da in den letzten Tagen passiert ist. Es war dann wohl auch dieser Moment, der dir so deutlich zeigt, dass es Sinn macht sich auf Reisen zu begeben und Wagnisse ein zu gehen, weil du nur dann diese Momente der tiefen Emotionalität erleben kannst. Momente die dir soviel geben und die dich so schön lange begleiten.
So war es eine Woche Später bei der „Welcome-Back Party“ im Wiener Colony Club eine leichtes, diese Emotionen wieder ganz groß zu machen und in einer sehr gelungenen Feier auch unseren Freunden, Familien und Sponsoren nahe zu bringen. Der Höhepunkt an diesen Abend stellte dann aber mit Sicherheit die Scheckübergabe da. Ein Übergabe die uns wiederholt gezeigt hat, wie schön es ist zu helfen und jedem bewusst sein muss, dass es ein Privileg ist helfen zu können.
Aber es ist ein ganz besonderes Privileg, nämlich eines mit der Verpflichtung es zu tun und dann zeigt sich, dass Helfen niemals eine Einbahnstraße ist!!!
Und so wird es 2019 wieder heißen, die CharityCyclingChallenge (CCC) macht sich auf den Weg und es wird uns freuen, wenn ihr wieder dabei seid, um zu helfen, zu unterstützen und mit uns dieses Abenteuer zu gehen
FORZA!!!
Besondere Menschen verdienen eine Auszeichnung