Das sind die Worte, die man am Ende eines solchen langen Tages hören will. Sind es doch die Worte, die einem über die Finishline bei einer Ironman-Veranstaltung begleiten. Es sind auch die Worte, die man sich in der Vorbereitung oft vorstellt, wenn es in unzähligen Trainingseinheiten einmal härter und länger wird. Aber der Reihe nach!
Der Sonntag begann um 3.45Uhr mit einem Frühstück und dem Besuch der Wechselzone, um das dort abgestellte Rad ein letztes Mal zu kontrollieren. Danach ging es in das Strandbad Klagenfurt zum Schwimmstart und damit zum Start des Ironman. Dort folgte ein sehr emotionales Verabschieden von unseren Freunden und Supportern und wenige Sekunden vor dem Start von meiner Frau Alex.
Es ist schon ein eigenartiges Gefühl, wenn man 14 Monate sehr konsequent auf etwas hintrainiert und dann ist der Moment da und mit einem kurzen Startschuss geht alles los! Mit einem Moment ist man auf sich alleine gestellt und die Nervosität weicht einem konzentrierten Starten in diesen besonderen Tag.
Der Schwimmsplit verlief für mich sehr gut und ich verließ nach 1.13.40h das Wasser. Ein erster Blick auf meine Uhr erfreute mich sehr, da ich mit einer Zeit zwischen 1.20h und 1.25h spekuliert habe. Die Wechselzone wurde rasch aber nicht hektisch passiert und es ging auf einen langen Radsplit. Dieser hat mir besonders in der Vorbereitung immer sehr viel Respekt abverlangt, ist man doch bei 180km mit 1.600hm eine Zeit unterwegs und muss seinem Körper gelegentlich sehr klar sagen, dass es Sinn macht, weiter zu tun! Aber auch Gedanken wie, bitte keinen Raddefekt oder die Vorfreude auf das Laufen, weil einem der Hintern vom Radeln schon so weh tut, gehen einem durch den Kopf. Nach 6.24.09h und mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 28,2km/h war es dann soweit, ich war wieder bei der Wechselzone angekommen und durfte in Begleitung meines Freundes Tom Walek in dieser nun endlich meine Laufprothesen anlegen. Nachdem ich mich auf den letzten Radkilometern immer wieder gefragt habe, wie wohl das Anlaufen nach 180km Rad werden würde, war ich beim Prothesenwechsel schon extrem auf diese ersten Schritte gespannt. Zu meiner Überraschung ging es gut los und die ersten Kilometer wurden viel zu schnell gelaufen. Nachdem ich das Tempo gedrosselt hatte und das erste Mal bei unglaublicher Stimmung durch den Europapark gelaufen war, begann der Laufsplit so richtig. Nach 7km meldete sich zum ersten Mal der Magen und mir war nicht klar, wie intensiv er sich in Folge noch melden würde und was zu tun war. Der Griff bei der Labestation zum Cola sollte sich als goldrichtig erweisen und somit konnte ich das Magenthema bis zum Ende unter Kontrolle halten. Bei Kilometer 23 kam dann wie erwartet der Mann mit dem Hammer, traf mich aber nicht voll und so konnte ich gut parieren und mit vernünftigem Tempo weiterlaufen. Schritt für Schritt ging es Richtung Finishline und Richtung Erfüllung meines sportlichen Traumes. Ein letztes Mal beim Lindwurm vorbei und nochmals auf die Strecke Richtung Zielkanal. Und dann kamen sie langsam, die Gedanken an den Zieleinlauf, die Gedanken an die letzten Monate, die Gedanken an Familie und Freunde, die mich beginnend am Tag meiner Amputation bis jetzt unterstützen und diese sportliche Leistung ermöglicht haben. Es galt aber noch die feuchten Augen zu unterdrücken, damit auf den letzten Kilometern auch wirklich nichts mehr passiert! Aber wenig später war es soweit, ich bog ab, weg von der Laufstrecke in den Zielkanal, ein unglaublicher Moment, der mit keinen Worten zu beschreiben ist. Ich könnte nicht mehr sagen, an was ich gedacht habe, es war einfach nur schön und extrem emotional!!! Diesen Moment auch noch mit den besten Freunden, die im Zielkanal auf mich warteten, zu teilen, war nochmals schöner und extrem berührend.
Die Krönung des Tages stellte dann der Zieleinlauf von Alex dar, die ebenfalls finishte (13.22.49h) und somit die Freude zu einer doppelten machte!!! Sie war es auch, die in den letzten Monaten meine Trainingspartnerin war und damit immer wieder Motor weiter zu tun!
Ein phantastisches Projekt, das am Montag bei der Siegerehrung noch ein zusätzliches Highlight erfuhr. Als mir dort von ca. 2.000 Finishern mit Standing Ovation gratuliert wurde, so hatte das schon was ganz Spezielles und die Augen wurden zum wiederholten Male feucht.
Nach diesem emotionalen und wunderschönen Wochenende, gilt es nun alles Erlebte zu verarbeiten und nochmals die Gedanken zu genießen!
ES WAR EIN TRAUM & natürlich nochmals DANKE an alle SUPPORTER, FAMILIE, FREUNDE, DAUMENDRÜCKER, … !!!
Zum Abschluss noch die letzten fehlenden Zahlen: Laufsplit: 4.18.01h; Gesamt: 12.12.03h
sensationell – emotionell – einfach geil deine Leistung.