Das war die Idee, einmal die Mutter aller Marathons zu Laufen und sich auf der historischen Strecke auf den Spuren von Pheidippides von Marathon nach Athen aufzumachen und beim Ziel im Antiken Olympiastation Geschichte auf sich wirken zu lassen.
Die Dinge sollten sich aber anders entwickeln und so ging ein geliebter Mensch in der Woche vor dem Lauf und die Prioritäten haben sich ganz schnell komplett verschoben. So wurde es ein ganz besonderer Marathon und eine besondere Reise.
Grundsätzlich gibt es zu dem Bewerb nur soviel zu sagen – toller Wettkampf, perfekte Organisation und für uns Mitteleuropäer echt schön, nochmals vor dem bevorstehenden Winter in die Wärme zu kommen und eine sehr anspruchsvolle Strecke mit 330hm, besonders wenn du 35km mit gar nicht leichtem Gegenwind laufen darfst.
Aber wie geschrieben, für mich stand an diesem Tag ohnedies anderes im Fokus und so war es für mich eine schöne Gelegenheit, mich von einem Menschen zu verabschieden, der mir soviel mitgegeben hat und, wie mir an diesen Tagen wieder so richtig bewusst wurde, soviel über den Sport und die Bewegung in der Natur gelernt und vorgelebt hat.
Und so wurde es ein Lauf durch die Vororte von Athen, der mich tatsächlich sehr bewegte und besonders dieser letzte Kilometer, durch eine wunderschöne Allee und dann eben die finalen Meter im Antiken Olympiastation, wo ich meine Tante so fest bei mir spüren durfte und mich nochmals so toll mit ihr unterhalten konnte. Bei diesen letzten Schritten wollte ich einfach nicht, dass es vorbei ist, weil es eben so schön war und als ich diese besondere Finishline überquert habe, meine Trauerschleife am Arm küsste, da war mir klar, es war mit Sicherheit nicht der letzte Lauf den ich mit ihr gelaufen bin. Wir werden noch einige gemeinsame Läufe machen, weil es so besonders war, ihr Wirken zu spüren und mit mir tragen zu dürfen.
Ich glaube es ist okay, wenn ich diesmal Zeiten und Resultate weglasse, weil sie an diesem Tag so völlig belanglos waren!!!
Liebe Tante, DANKE für diesen wunderbaren Lauf!!!